Dampfmaschine
Hettstedt war einstmals ein entscheidendes Zentrum der Frühindustrialisierung. Im Jahr 1785 entstand hier die erste deutsche Dampfmaschine, die auf dem Prinzip von James Watt basierte.
Im Museum befindet sich heute der originalgetreue und funktionsfähige Nachbau der Dampfmaschine im Maßstab 1:1.
Der Abbau des Kupfers war seit jeher gefährlich. Insbesondere untertägiges Wasser stellte eine immense Gefahr für Bergleute dar. Seit dem Mittelalter hatte man versucht, die Arbeit durch Pumpwerke sicherer zu machen. Dabei kamen Menschen-, Pferde- oder Wasserkraft zum Einsatz.
Als es James Watt in England gelungen war, Dampfmaschinen auf einen ausgereiften technischen Stand zu bringen, wuchs das Interesse seitens der preußischen Regierung, solche Maschinen im Mansfelder Bergbau als Pumpsysteme zur Wasserhebung einzusetzen. Der Bergmaschinen-Ingenieur Carl Friedrich Bückling wurde mit dem Auftrag nach England geschickt, Watts Dampfmaschinen zu erkunden. So sollten Kenntnisse über die Anwendung von Dampfkraft erworben werden.
Bückling konstruierte nach seiner Rückkehr eine eigene Dampfmaschine. Am 23. August 1785 wurde diese auf dem König-Friedrich-Schacht in Hettstedt erstmals eingesetzt. Dies war ein wichtiger Schritt bei der Einführung dieser neuen Technik in Deutschland und stand am Anfang der industriellen Revolution in Mitteleuropa.
Zur Erinnerung an Bücklings Innovation befindet sich auf der Halde des ehemaligen Schachtes ein Maschinendenkmal. Der beeindruckende Nachbau der ersten deutschen Dampfmaschine Watt’scher Bauart ist seit 1985 auf dem Gelände des Humboldt-Schlosses zu sehen.